Bauen mit Lehm
Massivlehmbau
Lehmsteinbau
Älteste Lehmbaumethode. Luftgetrocknete Lehmsteine unterschiedlicher Formate werden mit Lehmmörtel vermauert.Lehmstampfbau
Durch steinige oder faserhaltige Zuschläge gemagerte Lehmmischungen werden mittels Schalungen zu Wänden gestampft.Lehmwellerbau
Mit Lehmschlämme eingeweichtes Stroh wird aufgeschichtet und gut durchgemischt. Nach 1 bis 2 Tagen mauken wird die Mischung mit Düngergabeln zu ca. 50 cm starken Wänden aufgeschichtet und festgetreten. Nach 4 bis 12 Tagen antrocknen wird der Wellersatz mit einem scharfen Spaten senkrecht abgestochen. Eine Etage besteht aus 3 bis 4 Wellersätzen.Lehmstrangbau
Mit einem Lehmstrangpressgerät werden Lehmstränge mit einem Querschnitt von ca.10 mal 15 cm hergestellt. Diese werden getrennt und übereinander gelegt zu Wänden geformt.Mit dem Massivlehmbau sind lange Trockenzeiten, große Maßabweichungen durch Setz - und Schrumpfvorgänge verbunden.
Tragerippe- oder Skelettbau
Stangenbau
Senkrecht in die Erde eingegrabene Rundhölzer (ca. 4 cm Æ) werden beiderseitig waagerecht mit Holzstangen benagelt. Der Zwischenraum wird mit Strohlehm gefüllt. Diese Bauweise ist für Schuppen und Schutzhütten geeignet.Flaschenbau
Auf gekreuzt gelegte Strohhalme wird in der Mitte reichlich 1 Liter gut durchgemischter Lehm aufgelegt, die 4 Enden hochgeschlagen und flaschenförmig zusammengedreht. Der so entstandene Flaschenhals wird nun um senkrechte Holzstangen geschlungen und das dicke Ende waagerecht darüber zu einer Wand geformt.Holzfachwerk
Ständerwerk
Das Ständerwerk aus genormten Baustoffen (in der Regel Holzbalken) nimmt die statischen Lasten auf. Es wird auf einem Sockel mit gemauerten Steinen ( Fundament ) Wasser geschützt (30 bis 50 cm hoch) aufgesetzt.Ausfachung
Die Raum umschließenden Flächen die durch das Ständerwerk entstehen (Ausfachungen), werden mit Holzstaken bzw. Holzgeflecht versehen. In dieses Haltegerüst wird von beiden Seiten Strohlehmmischung eingebracht und die Wand damit verschlossen.Putz
Auf die Lehmfachwerkwände wird Lehmunterputz und Lehm - oder Kalkoberputz aufgebracht. Beim aufbringen von Kalkputz ist der Lehmuntergrund durch Ritzmuster oder Stipplöcher mit einem Straßenbesen aufzurauhen ( Formschluss ). Als Haftbrücke für Kalkputz bzw. Kalkanstrich kann Kalk - Magerquark- Wasser - Mischung (Kasein) aufgestrichen werden. Zur Verringerung von Schwundrissen wird der Lehmoberputz stärker abgemagert als der Unterputz. Trockener Untergrund ist anzufeuchten (Nass in Nass ).Wellerdecken
In den Deckenbalken sind längs Kerben oder Latten zur Aufnahme von Stakenhölzern ( Latten ) angebracht. Die Stakenhölzer werden mit Strohlehm umwickelt. Die feuchten Weller werden sofort eingeschoben und Unebenheiten mit Strohlehm ausgeglichen.Leichtlehmbau
Zur Verbesserung der Wärmedämmung wird mit Lehmmischungen unter 1200 kg/m³ Trockengewicht gearbeitet. Dazu können entsprechende Mischungen mit Holz, Stroh, Blähton, Perlite, usw. zu Steinen oder Vorsatzschalen verarbeitet werden.Leichtlehm-Steinbau
Um auch in der kalten Jahreszeit Lehmbau betreiben zu können, sind großformatige Leicht-Lehmsteine oder Platten mit guter Maßhaltigkeit und geringer Restfeuchte mit wenig Mörtel zu verarbeiten.